Der Unterschied zwischen Er-Ziehen und Unterstützen
Es gibt viele Ratgeber für eine „richtige“ Erziehung von Kindern und viele Eltern fühlen sich in dem Dschungel von Möglichkeiten überfordert.
Im Duden wird das Wort erziehen wie folgt beschrieben:
- jemandes (besonders eines Kindes) Geist und Charakter bilden und seine Entwicklung fördern
- zu einem bestimmten Verhalten anleiten
- (Gartenbau) (Pflanzen) [heran]ziehen
Der Begriff ziehen hat im Duden eine Menge an verschiedenen Bedeutungen wie z.B. :
- hinter sich her in der eigenen Bewegungsrichtung in gleichmäßiger Bewegung fortbewegen
Eltern geben Kindern einen Weg vor und versuchen nach ihren Möglichkeiten die Kinder auf ihrem Weg zu begleiten, doch die Gefahr dass die Kinder hinter sich her und in der eigenen Bewegungsrichtung gefördert werden ist groß.
In vielen Fällen werden eben nicht nur Potenziale entwickelt und gefördert sondern auch die ureigenen Ängste und Sorgen und das teilweise über Generationen hinweg.
Limitierende Glaubenssätze und Ängste werden teilweise über Generationen vererbt und hemmen Kinder in der persönlichen Entwicklung.
Viele Kinder und Jugendliche und auch Erwachsene die ich als Coach und Trainer begleitet haben, wollen raus aus dem Leben, welches die Erwachsene ihnen vorbestimmt haben.
Sicher ist es schön, wenn ein Kind das gleich Hobby liebt oder die gleiche Musik mag oder Fan von dem gleichen Fussballverein ist, aber das sollte eine Entscheidung von dem Kind sein und nicht eine Entscheidung der Eltern.
Auch beruflich müssen viele Kinder in die Fußstapfen der Eltern treten, ob sie das nun wollen ober eben nicht und viele Erwachsene sind ein Leben lang geprägt, weil sie nicht ein selbstbestimmtes Leben leben.
Eltern wollen ihre Kinder beschützen und gerade in der heutigen Zeit, wo Eltern immer weniger Verantwortung selbst übernehmen müssen, sondern Kinder schon früh in Obhut anderer geben, glauben viele Eltern in der knappen Zeit ihre Kinder vor allen Gefahren beschützen zu müssen.
Doch auch Kinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen und eigene Fehler machen dürfen um ein eigenständiger Mensch zu werden, wenn Eltern versuchen alles von ihrem Kind fernzuhalten, halten sie die Kinder aktiv vom wahren Leben weg.
In meiner Begleitung als Trainer in Schulen habe ich mit vielen Kindern arbeiten dürfen, die sich für das Leben nicht ausreichend gewappnet sahen, weil sie noch nie eine eigene Entscheidung treffen mussten.
Konflikte im eigenen Sein sind da vorprogrammiert, da den Kindern wichtige Bausteine für ein Erwachsenenleben einfach fehlen.
Kinder sind heute kleine Manager und müssen eine Menge aushalten, Druck von innen und außen, dazu ein vollgestopfter Terminkalender lassen eins vermissen: einfach Kind sein und Erfahrungen machen dürfen.
Kinder brauchen einen festen Rahmen und Routinen um eine Sicherheit zu spüren, Kinder brauchen Halt und Liebe und eine wertstabile Kommunikation.
Ich erlebe relativ oft, teilnahmslose Eltern, die ihren Kindern einfach nicht mehr zuhören, die bei Unterhaltungen auf ihr Smartphone schauen und selbst in den Medienwahn gefangen sind.
Geben Sie ihren Kindern Wind unter die Flügel unterstützen sie ihre Kinder und geben ihnen Halt und einen Rahmen in dem sie sich frei entfalten können.
Ziehen Sie ihre Kinder nicht hinter sich her, sondern stellen Sie sich hinter ihr Kind und geben Sicherheit.
Wenn Sie selbst merken, dass Sie noch Themen ihrer Kindheit mit sich tragen und auch Sie noch kein selbstbestimmtes Leben führen, holen Sie sich Hilfe bei einem erfahrenen Coach oder Trainer, denn die Bildung der eigenen Persönlichkeit hört nie auf.